Der kleine, grosse Bus durfte das Glawning (kurz für: glam awning) erstmalig in Deutschland vorstellen.
Im Blogpost meine ersten Eindrücke und ein Testbericht des (nicht nur) Bulli Vorzeltes.
Inhaltsverzeichnis
Zur Produktvorstellung des Glawning Busvorzeltes
James und Sarah, die Erfinder des Zeltes aus Grossbritannien, wollten es ursprünglich selbst vorstellen.
Der junge Nachwuchs (hi ?? Tilly ??) und sich überschneidende Veranstaltungen verhinderten die Tour allerdings.
Kurzerhand wurde der kleine, grosse Bus zum “Glambassador” ernannt und kam in die Ehre der Premiere, es auf dem Festland vorzustellen.
Das Zelt wurde mir dazu zur Verfügung gestellt. Die Vorstellung und diesen Testbericht mache ich freiwillig und unentgeltlich – aus Spass am Ausprobieren von neuen Produkten die mir gefallen.
Was macht das Glawning besonders?
Vorzelte gibt es wie Sand am Meer.
Für den Kurztrip, wie auch für Touren mit langen Pausen, gelegentlich als Markisenseiten, für mehrere Tage am Stück, als Gestänge- oder Luftzelt, zur direkten Befestigung oder mit Schleuse … und, und …
Und dann gibt es das Glawning – kurz für glam(orous) awning – das sich Sarah und James für ihre Joyce (ein klassischer T1 Bulli) erdacht haben.
Es unterscheidet sich in vielen Eigenschaften vom althergebrachten Vorzelt, insbesonders von aktuellen “Luftzelten” u.ä.
Vorzelt Form
Das Zelt hat eine klassische Form, ähnlich der von Pfadfinder-, Zirkus- oder Beduinenzelten.
Wasser kann so leicht ablaufen, ist es weniger windanfällig und definitiv ein echter Hingucker.
Als sogenannter “Cloud Gazer” hat das Busvorzelt an beiden Eingängen oberhalb Fenster zum Wolkenbilder Gucken und Sternschnuppen Zählen.
Hat man es lieber blickdicht, können beide Fensster mit extra Stoffbahnen verschlossen werden oder wählt man gleich die Variante ohne die extra Fenster.
Leider wurden die zum Halt der Vorhänge dienenden Knöpfe an den Fenstern und Eingängen – bei uns wohl einmalig – in falscher Position angenäht (oben und unten vertauscht).
Dadurch lösen sich die Befestigungen recht schnell und hängen die Vorhänge dann herab.
Zeltstoff
Das Gewebe ist aus imprägnierter, wetter- und flammenfest gemachter Baumwolle.
Anders als beim Gros der alternativen Vorzelte wird lediglich an den Reisverschlüssen, dem per RV mit dem Zelt verbundenen Boden, den Gazenetzen der Eingänge und für die Fenster Kunststoff verwendet.
Mit der beigen Farbe sieht es sehr natürlich aus und ist innen ganztags ein angenehmes, blendfreies Licht.
Abends ist es ansprechend hell im Vorzelt.
Bunte Böden
In den Sets oder auch einzeln gibt es passende Böden zum Glawning.
Je Zelt werden zwei Halbmonde eingelegt und machen es unmittelbar sehr wohnlich darin.
Die Wohnraummatten sind in verschiedenen Farben und Dekors erhältlich.
Belüftung und Raumklima im Zelt
Beide Eingänge sind zweigeteilt und je mit Moskitonetz und zusätzlich durchgehendem Stoffvorhang versehen.
Oberhalb des Bodens sorgen rundum vier einzeln zu öffnende Fenster für weitere Durchlüftung.
Bei Bedarf kann das Zelt durchgehend vom Boden getrennt werden und die untersten etwa 40 cm aufgerollt werden.
So bleibt der Boden zum Liegen, Sitzen, … und ist es drinnen wie draußen.
Dank des atmungsaktiven Stoffes und der Zwangsentlüftung in der Spitze empfanden wir die Luft bzw. das Raumklima durchgehend als sehr angenehm.
Beheizbar mit Ofen
Ja, richtig gelesen: Optional gibt es zum Zelt einen Ofen.
Der hält es in der Übergangszeit innen kuschelig und den Stoff trocken(er).
Braucht aber … ein Loch im Zelt???
Ja, für den Schornstein!
Um den Schornstein aus dem Zelt zu führen entscheidet man sich zuerst für eine Position.
Die vielfach gewählte Mitte gefiel uns nicht, da so Platz mit Stehhöhe verschenkt wird und alles um den Ofen herum stattfinden muss.
Stattdessen haben wir uns für die busabgewandte Seite neben dem Ein- und Ausgang entschieden.
Dort muss dann auch Brennmaterial nicht immer quer durch’s Zelt wandern.
Gleichzeitig ist der Abstand zum Bus maximal.
Damit der später heiße Schornstein nicht direkt mit dem Stoff in Berührung kommt gibt der Hersteller eine zwischen zwei Aluminiumscheiben eingefasste Silikontülle mit.
Zur Befestigung im Dach muss nun mit den Scheiben als Vorlage das Loch angezeichnet und dann ausgeschnitten werden …
Dann werden die Löcher für die Gewinde ausgestochen, die Tülle durchgesteckt und schließlich beide Scheibenseiten zur Sicherung verschraubt.
Noch ein paar Schweißperlen später (Ist wirklich alles an der richtigen Position?!) kann der Ofen ausprobiert werden.
Leider fehlt der Tülle eine Abdeckung, damit sie im Zelt verbleiben kann und es trotzdem nicht hereinregnet. Schade.
Tipp: es passt aber z.B. eine kleine Trinkflasche hinein **zwinkersmiley**
Sollte man die Tülle später herausnehmen wollen ist die stabile Einfassung aller Löcher ratsam, damit der Stoff nicht reißt.
Die Einfassung aus Silikon fasst den Schornstein leider in der von uns gewählten Position nicht stabil.
So reichen einige Windstärken an der von uns gewählten Position, um die Wankbewegungen des Rohrs nicht mehr auszugleichen, sondern die Tülle nach innen zu stülpen.
Kommt dann noch Regen hinzu läuft zuerst der Ofen voll, dann das Zelt mit der Suppe – nicht schön!
Tipp: Mit einem “Kragen” am oberen Ende der Tülle sollte sich das Problem einfach und grundsätzlich beheben lassen, auch ohne das der Schornstein extra abgespannt werden muss:
Packmaß und Gewicht vom Vorzelt – passt’s in den VW Bus?
Ein so großes Zelt wie das Glawning hat auch zusammengelegt noch einigen Umfang.
Nach der Zustellung staunte ich nicht schlecht über die Größe der Pakete.
Erst einmal war ich skeptisch, wie das überhaupt zum Transport mitkommen soll …
Ofen, Gestänge, Tunnel, zwei Teppichteile, Heringe … insgesamt etwa der Umfang von vier großen Sporttaschen und zusammen ungefähr 65 kg wollen verstaut werden!
Ofen 17kg
Zelt inkl. Boden 30 kg
Heringe 3,5 kg
Gestänge, Abspannseile 8,8 kg
Bodenmatten 5 kg.
—
64,3 kg bzw. 47,3 kg ohne Ofen und ~42 kg wenn man auch auf die Bodenmatten verzichtet.
Mit eventueller Zelteinrichtung kommt weiteres Gewicht dazu.
Das heißt, von der möglichen Zuladung in unserem VW California geht ordentlich etwas ab.
Auf- und Abbau vom Glawning
Kurz: Leichter als erwartet … in der richtigen Reihenfolge 😉
Zuerst – wer hätte das gedacht – wird der Bus aufgestellt, mit ausreichend planem Platz daneben ( immerhin etwa 7 m für das 4 m Zelt mit Tunnel/Schleuse ).
Dann werden der Tunnel und das Busvorzelt ausgebreitet und der Tunnel per RV mit dem Zelt verbunden.
Nun kommt die Befestigung am Bus:
Das Vorzelt kommt mit einer Schleuse zum direkten Anschluss an einen Campervan, kann aber auch alleine stehen.
Per Keder ist eine regendichte Verbindung von Schleuse/Tunnel mit dem Bus möglich.
Da es sich um eine Standardkeder mit 7 mm Durchmesser handelt wird dazu – bei vorhandener Multirail – ein Kederadapter benötigt oder wird einfach z.B. ein SAT-Kabel mit eingezogen – letzteres hält auch 🙂
Mit einer zweiten Keder ab Hersteller passte das Glawning unmittelbar auch an das Multirail.
Alternativ ist die Befestigung über eine Stange an einer Regenrinne möglich.
Stange und Klemmen dafür fehlen jedoch und müssen separat erworben werden.
Ditto fehlt eine Doppelkeder mit der das einfache Abnehmen und die Wegfahrt zwischendurch möglich wird.
Einmal mit dem Bus verbunden werden nun die Innengestänge aufgestellt – zuerst der Zelteingang am Tunnel und Außeneingang, dann die Mittelstange.
Von außen kann man nun gucken, ob alles gerade ist, innen eventuell den Boden noch etwas zurechtrücken, dann Abspannen, die ( in mehreren Dekors erhältlichen ) Teppiche einlegen, bei Bedarf den Ofen aufstellen.
Das ganze findest du hier im Video zusammengefasst:
… und dann geniessen.
Pflege und Aufbewahrung
Der Hersteller hat unter https://www.glawning.com/pages/looking-after-your-glawning Pflegetipps zusammengefasst.
Nachdem der Baumwollstoff verquollen ist (entweder macht man ihn bewusst nass und lässt ihn trocknen oder aber nach den ersten Regenschauern) gilt er als wetterfest.
Schmutz lässt sich dann am besten nach dem Trocknen abfegen.
Was aber, wenn es unterwegs mal nicht zum Trocknen kommt?
Nach dem feuchten Transport braucht es für die Reinigung dann zu Hause den Platz zum Aufstellen oder Aufhängen … Carport oder Garage bieten sich an, ein ausreichend grosser Raum in Haus oder Halle dürfte seltener vorhanden sein.
Der Raum für die Überwinterung sollte trocken und nagerfrei sein.
Fazit
Anfangs waren wir, bedingt durch Gewicht und Packmaße skeptisch, ob uns das Zelt gefallen würde.
Mit den ersten Urlauben im Glawning Busvorzelt in Dänemark und auf Fehmarn, bei – vorsichtig ausgedrückt – sehr durchwachsenem Wetter auf dem Midsummer Bulli Festival, hat es uns von sich überzeugen können.
Aber wir waren nur zu zweit oder dritt unterwegs. Mit dreien kam dann schon der Ofen nicht mehr mit, zu viert muss es – für uns – bereits zu Hause bleiben.
Der Platzbedarf reduziert dann zwar nicht unseren Spaß am Bustetris, macht das (An-) Reisen dann aber unkomfortabler.
Entscheidend waren letztlich unser Urlaubsverhalten mit dem VW California: Anreise, ein bis zwei Tage gucken, weiter zum nächsten Ziel.
Gefällt uns etwas für mehr Tage freuen wir uns darauf und darüber, draußen zu sein und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Mit der vorhandenen Markise und Seitenwänden daran können wir dem am besten entsprechen.
Für ein ruhiges Glamping mit längeren Aufenthalten und Ausflügen von einem fixen Stellplatz aus ist das Glawning ein sehr schönes Vorzelt für Camper!
Im Blog vom Hersteller findet Ihr tolle Inspirationen …
Preise, Stand 07/2018
Das Glawning mit 4 m Durchmesser startet bei 980,- Euro, als Set mit Ofen und frei wählbaren Bodenmatten liegt es bei 1325,- Euro.
Die Preise sind Endpreise inklusive Versandkosten; Stand August 2018.
Mit dem Gutscheincode LILBIGBU5 erhaltet Ihr einen Rabatt von 50 ,- Euro beim Kauf auf der Herstellerseite [Werbung].
Das Set mit Ofen und auch der Ofen selbst kommen leider ohne Schutzmatte.
Diese muss selbst und – zumindest im Set anders als erwartet – separat angeschafft werden.
Tipp: Eine günstige Schweißermatte ist feuerfest und günstig.